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amerikas

 

Amerika! Amerikas! Zur Geschichte eines Namens

 

Ringvorlesung / Colloquium 32 410  Mittwoch, 18.00-20.00 Uhr - Beginn: 25.04.2007

„Rost/Silberlaube“ der FU, Hörsaal 1b, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin-Dahlem

 

Eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien und dem Lateinamerika-Institut

Konzeption: Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl, Prof. Dr. Stefan Rinke

 

Im Jahre 2007 jährt sich zum 500. Mal der „Namenstag“ des Kontinentes Amerika – „Amerika“ ist eine Erfindung deutscher Kartografen Anfang des 16. Jahrhunderts. Columbus selbst war sich nicht bewusst, einen neuen Kontinent entdeckt zu haben: Erst mit Amerigo Vespuccis sensationellen Berichten von einer „Neuen Welt“ setzte sich dieses Wissen endgültig durch. Nach Vespucci und nicht nach Columbus erhielt der Kontinent dann auch seinen Namen.

Der europäische Begriff „Amerika“ wurde eine prägende geografische Bezeichnung, aber auch zum Sinnbild erfolgreicher Entdeckungen und zur Projektionsfläche von Utopien. Er erwies sich jedoch schnell als zu kurz gefasst für die unterschiedlichen Gebiete des Kontinentes. Heute ist „Amerika“ im Sprachgebrauch meist ein Synonym für „USA“. Daneben stehen Begriffe wie „Südamerika“, Iberoamerika oder  „Lateinamerika“. Mehr und mehr hört man auch „die Amerikas“.

Welche Geschichte steht hinter den verschiedenen Bezeichnungen? Welches Bild von Amerika erzeugen sie, welche Wertungen und Absichten transportieren sie?

Beim Blick auf die Geschichte der Namen Amerikas fächert sich ein historisches, kulturelles und politisches Panorama auf. Die Ringvorlesung beschreibt auch die verschiedenen amerikanischen Selbstbilder und verbindet die historische Perspektive mit der Betrachtung aktueller globaler Entwicklungen.

Hinweis für die Studenten: Für einen Scheinerwerb für diese Veranstaltung sollen die Studenten eine kleine Projektarbeit zum Thema leisten, welche dann im Juli bei der Langen Nacht der Wissenschaft Teil der gleichnamigen Ausstellung sein wird. Mögliche Projektarbeit wäre zum Beispiel eine Musikcollage, die die Identitätsprozess der Amerikaner widerspiegelt (Bruce Springsteen: Born in America).

Bei Interesse erscheinen Sie bitte am 18. April um 18 Uhr im Raum 238 des LAI, Beritenbachplatz.

 

 

Vorraussichtlicher Veranstaltungsplan

 

25.4.07   Stefan Rinke (FU Berlin) : 25. April 1507: Tauftag Amerikas – Die Prägekraft einer Namensgebung

 

2.5.07   Hans-Joachim König (Eichstätt) . Die Erfindung des Begriffs 'America' aus dem Geist der Renaissance

 

9.5.07  Dagmar Bechtloff (Bremen) :  Imago mundi cartographica. Frühneuzeitliche Vor- und Darstellungen der Neuen Welt in Europa und Amerika

 

16.5.07 Stefan Rinke (FU Berlin) :  Vom „ersten Amerika“ zu „Amerika“: Der Wandel des Amerikaverständnisses im Zeitalter der Revolutionen

 

23.5.07 Ursula Prutsch (Wien) : Pan-Amerikanismus 1850-1930. Genese - Wahrnehmungen - Konstruktionen

 

30.5.07   Werner Sollors (Harvard U) : "Utopia, here and now!" Utopisches Denken in Amerika

 

13.6.07 Jürgen Buchenau (UNC Charlotte) : Amerikaideen vor dem Hintergrund der faschistischen Bedrohung

 

20.6.07  Marianne Braig (FU Berlin) : Hemisphärische Konstruktionen, oder wo liegt eigentlich Mexiko?

 

27.6.07   Norbert Finzsch (Köln): Von der "Double Consciousness" zum "African American Nationalism": Amerikakonzepte der African Americans im 19. und 20. Jahrhundert

 

4.7.07   Anja Bandau (FU Berlin): Von Macondo zu McOndo: Literarische Reflexionen Amerikas im 20. Jh.

 

11.7.07   Ingrid Kummels (Zürich) : Native Americas: Zu den aktuellen Amerika-Begriffen der Indigenen

 

18.7.07   Ursula Lehmkuhl (FU Berlin) : Amerika – Amerikas: Ergebnisse und Perspektiven