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Audre Lorde – The Berlin Years

In einem Café am Winterfeldtmarkt, 1992 / Freie Universität Berlin, Universitätsarchiv, NL Lorde, Sig. 176

In einem Café am Winterfeldtmarkt, 1992 / Freie Universität Berlin, Universitätsarchiv, NL Lorde, Sig. 176
Bildquelle: Dagmar Schulz

Audre Lorde, afro-amerikanische Autorin, Feministin und Civil-Rights-Aktivistin lehrte 1984 als Gastprofessorin am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien. Sie wurde als Ikone der zweiten feministischen Bewegung gefeiert und inspirierte zahlreiche Generationen mit ihren bewegenden Gedichten. 

Von 1984 bis 1992 war sie mehrmals für mehrere Monate in Berlin, um unter anderem aus ihren Werken zu lesen, die in Deutschland, der Schweiz, dem Vereinten Königreich sowie den Niederlanden entstanden. Während dieser Zeit berührte sie Feministen in der ganzen Welt, indem sie Themen des Rassismus und des Feminismus verband. 

Die Ausstellung "Audre Lorde - The Berlin Years" zeigte Portaitaufnahmen von Dagmar Schultz, die in Berlin und ihrer privaten Umgebung aufgenommen wurden. Sie illustrieren zahlreiche bewegende Momente in Lorde's Hingabe nicht nur für afro-deutsche Frauen.


Audre Lorde wuchs als Kind karibischer Einwanderer in New York auf und studierte später an der Columbia University, arbeitete unter anderem als Bibliothekarin und wurde dann Professorin für Englische Literatur am Hunter College. In den 80er Jahren wurde die Insel St. Croix in der Karibik zu ihrem zweiten Zuhause. Audre Lorde publizierte insgesamt 15 Werke ihrer Gedichte, einen Roman ZAMI. A biomythography und zahlreiche Essays, von denen The Cancer Journals und Sister Outsider weltweite Beachtung fanden. 1991 erhielt sie den Walt Whitman Citation of Merit-Preis, der sie zur Dichterin des Staates New York von 1991 bis 1993 machte. Audre Lorde starb 1992 in ihrem Haus in St. Croix, nach 14 Jahren Kampf gegen den Krebs. Trotz ihrer Krankheit schrieb sie weiterhin viel und war bis zum Ende ihres Lebens politisch aktiv.  

Audre Lorde's einschneidende und häufig wütende Sprache sowie ihre brillianten Reden definierten und inspirierten die amerikanischen Feministen, Lesben, Afro-Amerikaner und farbigen Frauen der 70er und 80er Jahre. Ihre Aufrichtigkeit und tiefgreifende Analyse forderte die amerikanischen Gemeinden heraus, Fragen und Belange anzugehen, die bis dahin von niemandem angesprochen wurden. Somit wurde sie zur Ikone der zweiten feministischen Bewegung und ihre Gedichte und Prosa wurde zum Katalysator für einen Sinneswandel. Sie vereinte viele Minderheiten, denen sie selbst angehörte: farbige Künstler, 'Black Liberation', sowie die Frauenbefreiungsbewegung 'Women's and Gay Liberation'. Als wichtige Person der Frauenbewegung und der feminischten Bewegung werden ihre Werke weiterhin gelesen und ihr Leben und Wirken im Hinblick auf ihre schriftstellerische, feministische, soziale und menschenrechtliche Tätigkeit diskutiert.