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Projektplanung

Planung und Vorbereitung der Exkursion

 

Programm

Ziel der Exkursion war der Bundesstaat Virginia, der als Wiege der christlichen Rechten in den USA gelten kann. Dort haben sich die Studenten mit dem Leben und den Aktivitäten einzelner ausgewählter Gemeinden, aber auch überkonfessioneller so genannter Mega-Churches in den Städten Lynchburg, Lexington, Roanoke und Charlottesville bekannt gemacht. Dazu gehörten neben der Teilnahme an Bibelkreisen, christlichen Sozialprojekten, Gottesdiensten und Religionsstunden auch Gespräche mit Gemeindeleitern und Mitarbeitern, Elterngruppen und Schulinitiativen – unter anderem von Karfreitag bis Ostermontag, einer im Gemeindeleben besonders intensiven Zeit. In Lynchburg befindet sich zudem die „Liberty University“, die erste und einzige Hochschule der christlichen Rechten. Die dortige Großgemeinde „Thomas Road Baptist Church“ wurde gegründet von dem inzwischen verstorbenen Jerry Falwell, der ersten populären Galionsfigur der christlichen Rechten in den 80er Jahren . Zusätzlich gibt es in der Gegend verschiedene christliche Buchläden und Radiostationen, so dass die Studierenden den Einsatz von Medien am Beispiel von christlich-fundamentalistischer Beratungsliteratur und Radio-Talkshows vor Ort analysieren konnten.

Ein viertägiger Teil der Exkursion hat sich mit dem politischen und wirtschaftlichen Netzwerk der christlichen Rechten beschäftigt. Es wurden an drei Tagen in Washington D.C. Gespräche geführt mit Mitarbeitern des Kongresses, christlichen Lobbygruppen, Think Tanks, aber auch mit Kritikern der christlichen Rechten sowie mit wissenschaftlichen und journalistischen Beobachtern. An einem Tag haben wir in Virginia Beach an einem Fernsehgottesdienst des „700 Club“ teilgenommen, der von Pat Robertsons Christian Broadcasting Network (CBN) produziert wurde. Pat Robertson ist der Gründer der Christian Coalition, der im Augenblick wohl einflussreichsten christlichen Lobbyorganisation der Vereinigten Staaten. Dem Besuch im Studio schloß sich eine Führung durch die TV-Produktionsfirma sowie die angeschlossene Regent University an, wo einige Gespräche mit Professoren und Studierenden geführt wurden.

 

Ziele

Die deutschen Teilnehmer hatten durch diese Exkursion die einzigartige Gelegenheit,  die Besonderheit des kirchlichen und religiösen Lebens in der amerikanischen Gesellschaft kennen zu lernen – und zwar die lokale Basis einer religiösen Spiritualität und einer von Missionsideen geprägten christlichen Politik. Diese Eindrücke und Erfahrungen sollen dazu beitragen, die Weltsicht und moralischen Einstellungen von Bevölkerungsteilen besser zu verstehen, die bei der politischen Meinungsbildung in den USA mittlerweile in vielen Feldern dominieren. Gleichzeitig bekamen die Teilnehmer eine anschauliche Vorstellung davon, wie fundamentalistische und evan­­gelikale Gemeinden sich auf kommunaler, einzelstaatlicher und bundesstaatlicher Ebene vernetzen und so ihre Aktivitäten zu politischem Einfluss bündeln.

 

Teilnehmer
  • Prof.Dr. Harald Wenzel, M.A. Tobias Scholz (JFKI, Abt. Soziologie)
  • Cameron Abadi, Matthias Bauschulte, Katja Brömel, Lena Domröse, Simone Grellmann, Matthias Gutschmidt, Jessica Jansen, Iris Petzschmann, Martina Schäfer, Britta Semrok, Rahel Sieghartner, Ruth Steinhof, Anja Trutschel (Studierende der FU Berlin)
  • Dr. Martin Gehlen (Journalist,  Tagespiegel)
  • Katharina Eglau (freie Fotografin)