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Dr. Lee Flamand

Alumnus

Adresse
Lansstraße 5-9
14195 Berlin

Captivating Aspirations: Re-mediating the Era of Mass Incarceration in the New Golden Age of Television (1997-2017)

Dissertation in Kultur

Mentoring Team:
First supervisor: Prof. Dr. Frank Kelleter
Second supervisor: Prof. Dr. Martin Lüthe
Third supervisor: Prof. Dr. Markus Kienscherf

Diese Dissertation verwendet eine Kombination von Nicole Rafters Populärer Kriminologie, Frank Kelleters Theoretisierung Populärer Serialität, und Jason Mittell’s Complex TV-Modell, um einen Korpus von „Qualitäts“-Fernseheserien zu analysieren, die alle zwischen den Jahren 1997-2017 oder im sogenannten „New Golden Age of Television“ produziert wurden, und die alle versuchen, die amerikanische Krise der Masseninhaftierung zu eruieren. Die Dissertation erforscht, wie die  Serien OZ, The Wire, Orange is the New Black, Queen Sugar und der Dokumentarfilm 13th versuchen, in diesen Kultur- und Medienkontext einzugreifen. Weil amerikanische Dramas und Nachrichtenprogramme vor dieser Zeit selten über die Masseninhaftierungskrise berichteten, hatten diese Serien wenig verwertbares Fernsehmaterial aus ihrem eigenen kulturellen System. Aus diesem Grund haben diese Serien viele Konventionen von anderen Medienarchiven und Wissensdomänen inkorporiert und dadurch unkonventionelle Empfangs- und Zirkulationsroutinen aktiviert.

Diese Dissertation folgt den komplexen Vernetzungen von Bedeutungen, Kulturpolitiken, und seriellen Aspirationen, die diese Fernsehprogramme in einem Medienökosystem und einer TV-Industrie erschaffen, die sich immer in Veränderung befinden. Die Dissertation bettet die Untersuchungen immer in eine Forschungsfrage ein, die durch die jeweiligen Aspirationen der Serie selbst nahegelegt werden. Dies ermöglicht es, zu untersuchen, wie diese Fernsehprogramme und das Wissen über Masseninhaftierung aufeinander wirken, sodass dieses Wissen für Betrachtungen durch die Zuschauer sowie kulturelle Analysen zur Verfügung steht.

Die Forschungsergebnisse dieser Analysen deuten darauf hin, dass die Serien zu einer Aufklärung der Zuschauer über die Masseninhaftierungskrise geführt haben, aber dieser Effekt allein ist nicht genug, um die Masseninhaftierungskrise zu lösen. Stattdessen bedarf es einer Veränderung der Fernsehenindustrie sowie eines Wandels nicht nur der Publikumspräferenzen aber auch der bürgerlichen Werte, um so eine kritische Populärkultur zu schaffen, die es ermöglicht, einen fundierteren demokratischen Diskurs zu führen.

Dahlem Research School
Deutsche Forschungsgemeinschaft
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