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Edward Birzin

Alumnus

Adresse
Lansstraße 5-9
14195 Berlin

Subway Art(efact)

Dissertation in Kultur

Mentoring Team:
First supervisor: Prof. Dr. Martin Lüthe
Second supervisor: Prof. Dr. Frank Kelleter
Third supervisor: Prof. Dr. Raphael Schacter

Die gleiche Art von Graffiti mit dem gleichen traditionellen Verständnis, der gleichen Anwendung und Interpretation findet sich in vielen Städten der Welt. Die meisten, wenn nicht sogar alle dieser Graffitis, haben einen gemeinsamen Bezugspunkt: das New Yorker Graffiti-Phänomen der 1970er Jahre. In dieser Arbeit untersuche ich drei Rahmentexte über das Graffiti-Phänomen der 70er Jahre in New York City, das die Hermeneutik von Graffiti verändert und es zu dem weltweiten Phänomen gemacht hat, das es seitdem ist. Mein Ziel ist es, klar anhand der Geschichte nachzuweisen, wie aus Graffiti eine Kunst geworden ist. 

Jeder der drei Rahmentexte, die ich untersuche, repräsentiert einen Paradigmenwechsel in der Interpretation des New Yorker Graffiti-Phänomens der 70er Jahre. In Taki 183 Spawns Pen Pals (1971) wurde Graffiti als Praxis und Gegenstand erstmals wahrgenommen. In The Faith of Graffiti (1974) hat Norman Mailer Graffiti zu Kunst erhoben. Und schlussendlich etablierte Subway Art (Chalfant & Cooper, 1984) das heutige Kunstverständnis von Graffiti. 

Um diese Texte zu analysieren, werde ich das New Yorker Graffiti-Phänomen der 1970er Jahre betrachten; und zwar nicht als etwas, das damals schon definiert war, sondern als eine wachsende Praxis, erfüllt mit starker Vorstellungskraft, die an Wänden sowie auf diversen Objekten in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erzielte, wie diese Texte zeigen. 

Die Hauptfrage dieser Dissertation lautet: Was sagt die genaue Lektüre der drei paradigmatischen Texte über den Entwicklungsprozess des Graffitikonstrukts aus? Meine Argumentation ist durch zwei weitere Texte gestützt: Anderson‘s (1983) Imagined Communities und Hobsbawm und Ranger's (1983) The Invention of Tradition

Diese Dissertation sollte als Dialog mit der einzigen eingehenden akademischen Forschung über das Graffiti-Phänomen in New York, Austin‘s Taking the Train (2001) verstanden werden. 

Im Zuge dessen wird die Frage aufgeworfen, was man herausfinden würde, wenn man die fantasievollen Aspekte von Graffiti anstelle von „realem“ Kontext setzt. Was wäre, wenn man Graffiti nicht als etwas Emotionales sieht, sondern als etwas Konstruiertes. Man könnte folglich fragen, welche Rolle diese Texte in der Entwicklung eines Graffitikonstrukts und in einer vorgestellten Gemeinschaft hatten.

Dahlem Research School
Deutsche Forschungsgemeinschaft
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