kanadischer Gastprofessor
The stories people tell matter!
Steven High ist der kanadische Gastprofessor der Abteilung Geschichte
Historiker sitzen in dunklen Archiven herum und graben in staubigen Büchern und vergilbten Dokumenten. So stellt man es sich ja üblicherweise vor. Dass historische Forschung oft anders verfährt, sieht man an Steven High.
Sein Interesse gilt den Lebensgeschichten, die Menschen zu erzählen haben. An der Concordia University in Montreal hat er das Centre for Oral History and Digital Storytelling aufgebaut. Hier werden mit Hilfe digitaler Aufnahmemethoden innovative Formen der Oral History betrieben: “Much like a book index, the software on which we are collaborating digitizes, annotates and indexes videotaped oral history collections, making them searchable and usable. In contrast to audio and video records that are lost in transcription, video databases promise to put the “oral” back into oral history.“ Das Concordia Oral History Research Lab ist das erste seiner Art in Kanada.
Professor High hat den Canada Research Chair for Public History an der Concordia University inne. Er ist der Verfasser zahlreicher Aufsätze und Monographien. An seine mehrfach ausgezeichnete Publikation Industrial Sunset: The Making of North America’s Rust Belt, 1969-1984 schloss sich das Projekt Corporate Wasteland: The Landscape and Memory of Deindustrialization an. Das Buch thematisiert die Auswirkungen der massenhaften Schließungen industrieller Anlagen in den USA und Kanada und den damit einhergehenden Wandel gesellschaftlichen Lebens.
In diesem Sommersemester bietet Steven High am Kennedy-Institut zwei Seminare an: das Proseminar “The History of Canadian Nationalism“ und das Hauptseminar “Working-Class Public History in North America“. Am 20. Juni wird Steven High im Rahmen der Canada Lecture einen Vortrag zum Thema “The Narcissism of Small Differences – The Invention of Canadian English” halten.
(Frauke Brammer)